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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 69

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
25. Maria Theresia und Joseph Ii. von Österreich. 69 Glied hervortreten sollte, und welches er auch auf alle Weise zu stärken und zu kräftigen suchte. Er führte vor allem Religionsduldung ctit, hob die Leibeigenschaft auf, verbesserte das Besteueruugswesen und beseitigte die Standesunterschiede vor dem Gesetze. Volksunterricht, Gewerbe und Landwirtschaft beförderte er, wie seine Mutter. Infolge der verschiedenen Neuerungen kam es zu Unruhen in den Niederlanden und in,Ungarn, und Joseph sah sich veranlaßt, die meisten seiner Änderungen zu widerrufen. Dieser Mißerfolg nagte an dem Leben dieses Fürsten, der sich bei einem Türkenkriege den Todeskeim geholt hatte, und zu Anfang des Jahres 1790 entschlief der unglückliche Kaiser, unerkannt von der Welt, wie sie von ihm. c. Der bayrische Erbfolgestreit. 1777 starb mit Maximilian Iii. die Ludwig'sche Stute in Bayern aus und die Rudolf'sche, die sich 1777 in zahlreiche Zweige geteilt hatte, folgte. Der nächste Erbe war Kart Atjeodor*). Als Kurfürst von der Pfalz hat Karl Theodor für dieses Land sehr gut regiert, und seine Länder blühten unter ihm auf; denn er war ein „vielseitig gebildeter, aufgeklärter, geistreicher und fast in allen Staatsgeschäften wohlerfahrner Fürst". Mannheim erhob sich unter ihm zu einer bedeutenden Kunststadt. Er stiftete hier eine Universität und eine deutsche gelehrte Gesellschaft für Verbesserung der deutschen Sprache. Klopstock, Lessing, Wieland und Schiller waren Mitglieder derselben. Auch verschiedene Gebäude führte er auf, daruuter viele Fabrikanlagen, und ließ den Frankenthaler Kanal graben. „ . Anders gestaltete sich seine Regierung in Bayern. Da Österreich schon lange danach strebte, seine Staaten durch Einverleibung Bayerns besser abzurtmden, so war Karl Theodor bereit, den Forderungen Josephs Ii. zu entsprechen und Bayern größtenteils an Österreich gegen andere Ent- *) Er besaß Sulzbach, Neuburg, die Kurpfalz, Simmeru, Jülich und Berg, Bergen op Zoom, Ravenstein und mehrere kleinere Besitzungen m den Niederlanden und im Elsaß. Als die bayrischen Besitzungen auch dazu kamen, gebot er über mehr als 1000 Q. M. mit 2 Mill Einwohnern.

2. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 70

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
70 Zweiter Abschnitt. schädigungen abzutreten. Bayern schien diesmal sicher eine österreichische Provinz werden zu sollen. Nnn trat Friedrich der Große für Bayerns Selbständigkeit auf und rückte nach fruchtlosen Verhandlungen mit einem Heere in Böhmen ein. Da schließlich auch Rußland mit Krieg drohte, so kam es . —zum Frieden von Feschen, 1779, durch welchen Karl 1 I Theodor und dessen Erben als Nachfolger in Bayern anerkannt wurden; doch mußte das Jnnviertel an Österreich überlassen werden. Das Verhalten des Kurfürsten während der Erbstreitigkeiten entfremdete ihm die Herzen seiner Unterthanen. Verstärkt wurde diese Entfremdung, als der Kurfürst verschiedene Männer, die sich um Bayerns Erhaltung verdient gemacht hatten, bestrafte, statt belohnte. Auch das von Maximilian Iii. bedeutend geförderte Schulwesen verkümmerte unter seiner Regierung wieder. Aber Joseph Ii. gab seine Idee, in den Besitz Bayerns zu gelangen, noch nicht auf. 1785 bot er dem Kurfürsten für die gesamten altbayrischen Lande das Königreich Burgund an. Karl Theodor erklärte sich zu diesem Tausche bereit; Frankreich und Rußland waren dafür gewonnen; den Erben des Kurfürsten wnrden für ihre Zustimmung große Summen geboten. Allein diese wendeten sich wieder mit Erfolg an Friedrich Ii. (Stiftung des Fürstenbundes). Trotzdem darf nicht übersehen werden, daß Karl Theodor viel Gutes in Bayern stiftete. Vor allem erfreute sich die Landeskultur unter ihm einer besonderen Pflege. So hat er sich unter andern besonders um die Austrocknung des Donaumooses sehr verdient gemacht. 18 Ortschaften waren hier bei feinem Tode neu erblüht. Ferner wurden Straßen angelegt oder verbessert, den Salinen und dem Bergbau eine bedeutende Sorgfalt zugewendet, für Gewerbe und Handel viel geleistet, und an der Isar unterhalb München, wo sich öde Strecken und sumpfige Gegenden hinzogen, erhob sich der herrlichste Park, der zwei Stunden lange „englische Garten" mit seinen schönen Alleen, grünen Auen und verschlungenen Pfaden, ein wahrer Glanzpunkt Münchens. Karl Theodor starb 1799, von wenigen nur beweint. „Ein düsteres, schicksalsschweres Jahrhundert für Bayern, von Max Iii. Lichtgestalt nur allzu kurz erhellt, fank mit rhm m

3. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 77

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
27. Napoleon I. rc. 77 eine herrenlose Sache in Paris verschachert wurde. Wer aber hiegegen aufzutreten wagte, setzte sein Leben aufs Spiel, wie der Nürnberger Buchhändler Palm, der Verleger der Schrift: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung". Er wurde ans Napoleons Befehl in Braunau erschossen. Vollends übermütig wurde Napoleon, als er auch Preußen gedemütigt hatte. Dieser Staat, der 1795 seine Besitzungen auf dem linsen Rheiuufer Frankreich überlassen hatte, geriet 1806 mit Napoleon in Krieg, und in der Doppelschlacht von Jena und Anerstädt wurden die einst weltberühmten Preußen noch gründlicher 1806 geschlagen als früher die Österreicher. Die Festungen Erfurt, Magdeburg, Stettin, Küstrin zc. ergaben sich feige. Nur einzelne machten eine Ausnahme, wie Kolb erg, wo sich der tapfere Kommandant Gneisenau, der Lieutenant von Schill und der Bürger Nettelb eck auszeichneten. Auch Blücher ergab sich erst, als er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Nachdem die Preußen und die schließlich mit ihnen verbündeten Russen auch die Schlacht bei Fried land verloren hatten, mußte Preußen im Frieden zu Tilsit 1807 die Hälfte seiner Länder abtreten. Ans den von 1807 Preußen abgerissenen polnischen Provinzen bildete Napoleon das Kerzoglum Warschau, aus den übrigen, links der Elbe gelegenen, sowie aus Kurhessen, Braunschweig und einem Teil Hannovers das Königreich Westfalen- f. Deutschlands Wiedergeburt. Wie ein Sturm aber nicht bloß Schaden, sondern auch Nutzen bringt, so war es auch bei den von Napoleon hervorgerufenen, gewaltigen Umwälzungen. In vielen Gegenden Deutschlands waren früher die Verhältnisse der Unterthanen recht traurig, so auch in Preußen. Der Bauer war hörig und erbunterthänig, mit vielen Lasten gedrückt, das Gewerbe in Zunft und Zwang eingeengt und vielfach gehemmt. Freiherr von Stein und nach ihm Hardenberg suchten in dieser Beziehung zeitgemäße Reformen einzuführen und wurden dadurch nicht bloß für Preußen, sondern für ganz Deutschland zum Segen. Ihnen schlossen sich aber noch viele andere an, die mit Wort und Schrift auf eine innere Besserung und auf die Befreiung Deutschlands hinarbeiteten.

4. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 81

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian I und die bayrische Verfassung. 81 März 1814 in Paris ein. Napoleon wnrde ab- -7-777 gesetzt und nach Kköa verwiesen. —'— m. Der wiener Kongreß. Napoleons Ausgang. In Wien versammelten sich die ersten Herrscher Europas mit vielen Staatsmännern, nm die von Napoleon willkürlich veränderte Gestalt Europas entsprechend zu ordnen. Österreich erhielt seine meisten alten Besitzungen zurück und für seine schwäbischen und Belgien die Lombardei, V e-netien und Dalmatien, Preußen den größten Teil seiner früheren deutschen Länder wieder, dazu Posen, die Hälfte vom Königreich Sachsen und andere Gebiete. Auch Bayern und die übrigen deutschen Staaten, die fortan mit zum deutschen Wunde gehörten, bekamen die Gestalt, die sie zum Teil noch jetzt haben, zum Teil bis zur Auflösung des deutschen Bundes, 1866, zeigten. Schon ergaben sich bei den Verhandlungen Schwierigkeiten, die einen unglücklichen Ausgang befürchten ließen, als Napoleon plötzlich wieder in Frankreich erschien. Volk und Truppen jubelten ihm entgegen. Bei Ligny wurde Blücher von ihm geschlagen, aber bei Waterkoo, 1815, -r—rr verlor er abermals die entscheidende Schlacht gegen ' - Wellington und Blücher. Zum zweitenmale wurde Paris erobert und Napoleon, der sich auf einem englischen Schiffe uach Amerika begeben wollte, als Gefangener nach St. Helena gebracht. Verlassen von den meisten seiner Freunde, verachtet und verspottet von denen, die er in den Zeiten seines Glanzes gekränkt und beleidigt hatte, vertrauerte er hier die letzten 6 Jahre seines Lebens. Der Sieger von 100 Schlachten, dessen Ruhm vom Rhein und der Düna bis zum Nil widerhallte, der Kronen verschenkte und Reiche verteilte, mußte bitter die Wahrheit der Worte des Atheners Solon erfahren: „Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen!" 28. König Maximilian I. und Erteilung der bayrischen Verfassung. Nach dem Tode Karl Theodors grünte der einst so ästereiche Stamm der Wittelsbacher nur noch in Maximilian, von dem die königliche Linie abstammt, und seinem Vetter Wikßekm, dessen Nachkommen die herzogliche Linie bilden. 4.**

5. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 54

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
54 Zweiter Abschnitt. Eines der wenigen war die Achtausführung gegen die freie protestantische Reichsstadt Donauwörth, weil eine Prozession isiac in ihr gestört worden war. Eine Folge davon war -—--- die Bildung der Nnion, 1608, und der Liga, 1609. 1609 I Letzterer, deren Haupt Max wurde, gehörten die meisten süddeutschen Fürsten an. b. Teilnahme ans Zo jährigen Krieg. Während nun Bayerns Fürst mit einem starken Heere unter trefflichen Führern Achtung gebietend dastand, war Österreich nicht nur zerspalten, sondern ermangelte auch eines tüchtigen Heeres. Diese Umstände trugen dazu bei, daß mehrere Fürsten Maximilian als Nachfolger des Kaisers Mathias wünschten und ihm die Krone antrugen. Max lehnte das Anerbieten ab, worauf sein Jugendfreund Ferdinand von Steiermark Kaiser wurde, ihm aber den hiedurch erzeigten Dienst wie verschiedene andere schlecht lohnte. Dies war unter andern gleich beim Beginn des 30jährigen Krieges der Fall. Max warf die Aufstände in Österreich und Böhmen nieder, wobei er im Interesse Österreichs über 20 Mill. Mark opferte. Hiefür wurde ihm Oberösterreich verpfändet. Als Belohnung erhielt er nur die Hberpfak;, die ohnehin schort eine wittelsbachische Besitzung war. Der fernere Verlauf des 30 jährigen Krieges war für die bayrischen Waffen ehrenhaft. Vom Beginn desselben bis zum Auftreten der Schweden, also in der für die Katholiken günstigen Periode des Krieges, machte sich das bayrische Heer unter Tilly berühmt. Von da bis zur wichtigen ”i Schlacht bei Nordlingen, 1634, in welchem Zeit-1—Zj abschnitte das Glück den Protestanten günstig war, finden wir den später so berühmt und berüchtigt gewordenen Johann von Werth, Sohn armer Leute aus den Niederlanden , der mit Tilly als Oberst in Maximilians Dienst getreten war. Nach der Schlacht bei Nördlingen, welche die Übermacht der Schweden wieder gebrochen hatte, bekam der Krieg den Charakter eines bloßen Eroberungskrieges. In diesem Abschnitte nahmen auch die Franzosen am Kriege thätigen Anteil und ersetzten ihren Bundesgenossen, den Schweden, die Schwächung, welche dadurch verursacht war, daß die deutschen Fürsten bis auf Baden, Württemberg

6. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 83

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian der I. tmb die bayrische Verfassung. 83 bringen. Da trat er einfach und freundlich mit den Worten unter sie: „Es freut mich, euch zu sehen. Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr. Wir bleiben die Alten!" cl. Bayern gegen Napoleon. Als aber Napoleon seine Verbündeten immer mehr nach Willkür behandelte; als sich immer deutlicher herausstellte, daß von ihm der Friede nicht zu erwarten sei; als er nach dem großen Schlage, den er in Rußland empfangen, wo von 30000 beteiligten Bayern nur noch etwa 2300 Mann zurückkamen, das Blutvergießen vou neuem begann; als Preußen und Österreich mit andern Mächten gemeinsam gegen Napoleon vorgingen und schließlich auch Österreich die alten Gelüste nach den altbayrischen Besitzungen ausgegeben und Bayerns Länderstand garantiert hatte: da trat auch Bayern den Verbündeten bei und damit von einem Bunde zurück, zu dem sich des Landes Fürst nur schwer entschlossen hatte. Napoleon war freilich darüber so erbittert, daß er gelobte, keinen Frieden schließen zu wollen, er habe denn zuvor München niedergebrannt. Aber die bayrischen Truppen trugen das Ihre dazu bei, daß dieser Ausbruch der Leidenschaft nur Wunsch blieb. Im Feldzuge von 1814 zeichneten sich die Bayern namentlich bei Brienne aus, wo sie die Garde des Kaisers warfen und eine Anzahl Kanonen eroberten. Gleich tapfer stritten sie bei Bar und bei Ar ei s. e. Folgen des Wiener Kongresses für Bayern. Im Wiener Kongreß hielt Österreich das gegebene Versprechen , daß Bayern für etwaige Abtretungen vollständig entschädigt werden solle, nicht ganz. Bayern verlor über 300d.m., abgesehen davon, daß es ans zwei getrennt liegenden Teilen zusammengesetzt wurde — alles gegen die gegebenen Versprechungen. Zwar wurde der Krone Bayerns von Seite Österreichs die spatere Erwerbung der Pfalz rechts vom Rhein, wie sie die Wittelsbacher jahrhundertelang im Besitze hatten, und noch dazu der badische Main- und Tauberkreis versprochen; allein dies wurde niemals verwirklicht. Österreich aber, das sich verbindlich gemacht hatte, bis zur Erfüllung dieses Versprechens jährlich an Bayern 100000 fl. zu zahlen, muß diese Summe jährlich noch leisten.

7. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 42

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
42 Erster Abschnitt. zum erstenmale eine allgemeine Reichssteuer: der sogenannte gemeine Pfennig entrichtet werden. Der Landfriede und das Reichskammergericht erforderten aber eine entsprechende Einteilung Deutschlands, was schon frühere Kaiser zu thun beabsichtigten. Maximilian teilte das Reich, Böhmen mit Mähren und Schlesien ausgenommen, in 10 Kreise*). c. Einführung der post. Da Maximilian 1516 durch Franz von Ahurn und Jaris einen Postverkehr zwischen Wien und Brüssel herstellen ließ, der eine Abzweigung von Augsburg nach Verona erhielt, so wird er häufig als Begründer des deutschen Postwesens bezeichnet. Allein auch die Post zwischen Wien und Brüssel war anfangs keine Reichspost, sondern nur im Interesse Maximilians errichtet. Hundert Jahre später erhielt die Thurn und Taxis'sche Familie das Reichspostamt erblich und errichtete viele Postlinien. — Während in Preußen die Regierung schon unter dem großen Kurfürsten das Post-wesen in die Hand nahm und es allmählich zu einer Musteranstalt des Staates ausbildete, blieb in Bayern die Thurn und Taxis'sche Post bis 1806. Lange wurde durch einen Boten von München in Augsburg die „welsche Post" abgeholt. Erst nach dem 30jährigen Kriege erhielt München ein Postamt. ä. Kriegerische Begebenheiten. Maximilian suchte die Schweizer, die das Reichskammergericht nicht anerkennen wollten, zur Unterwerfung zu bringen. Allein es gelang ihm nicht, und seitdem (1499) war dieses Land thatsächlich vom deutschen Reiche getrennt. Als 1504 in Bayern der Lands'hutcr Erbfolgekrieg ausbrach, stellte sich Maximilian auf die Seite der bayrischen Fürsten, wodurch er mehrere bayrische Besitzungen, darunter Kufstein und Kitzbüchel, an sich zu bringen wußte, 1507. 6. Vergrößerung der Habsburgischen Bausmacht. Mehr als durch Eroberungen, vergrößerte dieser Kaiser seine Hausmacht durch seine Heirat mit Maria, der Tochter *) Österreichischer, bayrischer, schwäbischer, oberrheinischer, nieder-öder kurrheinischer, fränkischer, obersächsischer, westfälischer, niedersächsischer, burgundischer Kreis.

8. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 90

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
90 Zweiter Abschnitt. sich in dieser Sache nach ihm. Die Holsteiner hatten Abgesandte an ihn geschickt und um seinen Beistand gebeten; da Tttj-i setzte der Tod das Ziel seiner Thätigkeit, 1864. — ' Die Teilnahme für ihn war eine allgemeine, weit über Bayerns Grenzen hinausreichende, ein Beweis, in welch' hohem Grade der König das Vertrauen und die Liebe seiner Unterthanen durch sein freundliches, gewinnendes Wesen bei dem häufigen Verkehr mit ihnen, wie durch seine vielen wohlthätigen Gaben, Unterstützungen und Stiftungen gewonnen hatte. 33. Schleswig-Holstein, das Jahr 1866 und der norddeutsche Bund. 1. Schleswig-Holstein. a. Die Elbherzogtümer erhalten mit Dänemark einen gemeinsamen Fürsten. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein, von alters her eng mit einander verbunden und mit Deutscheu bevölkert, wählten 1460 Christian I. von Oldenburg, den einige Jahre früher auch die Dänen zu ihrem Könige erkoren hatten, mit der Bedingung zu ihrem Herzoge, daß die Lande Schleswig-Holstein ewig zusammen und ungeteilt bleiben sollten. So wurde ein deutscher Fürst sowohl König von Dänemark, als auch Herzog von Schleswig-Holstein. Jahrhundertelang erhielt sich dies Verhältnis. b. Trennungsversuche von Dänemark. Allein die Dänen trachteten danach, diese beiden Fürstentümer, von denen nur Holstein znm deutschen Bunde gehörte, immer fester an sich zu ziehen, und ihr König sah sich infolge revolutionärer Vorgänge in seiner Hauptstadt veranlaßt, die Einverleibung Schleswigs in die dänische Monarchie auszusprechen. Da das bevorstehende Erlöschen des dänischen Königshauses, von welchem Ereignis die Schleswig-Holsteiner Befreiung von Dänemark und Änschlnf; an Deutschland erhofften, dies nach den ausgesprochenen Worten des dänischen Königs gegen das in den Elbherzogtümern geltende Recht I nicht bringen sollte, so suchten sie sich 1848 von der ^ I ihnen verhaßten Verbindung mit Gewalt zu befreien, unterstützt von Freiwilligen aus ganz Deutschland. Auch Bundestruppen kamen zu Hilfe; die Däueu wurden geschlagen und aus Schleswig-Holstein vertrieben. 1849 erneuerte sich

9. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 91

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
30. Schleswig-Holstein, das Jahr 1866 und der norddeutsche Bund. 91 der Kampf; die Dänen unterlagen wieder. Die Bayern und Sachsen erstürmten die „Diippeler Schanzen". So schien die Sache für die Dänen einen ungünstigen Ausgang nehmen zu wollen. Aber die fremden Mächte, namentlich Frankreich, England und Rußland mischten sich zu Gunsten Dänemarks in den Streit, und so sah sich schließlich Preußeu veranlaßt, im Namen des deutschen Bundes Frieden zu schließen, und die Herzogtümer wurden sogar durch österreichische Truppen gezwungen, sich dem dänischen Joche zu fügen (1850). c. Trennung der Llbherzogtümer von Dänemark. 1863 starb die ältere Linie des dänischen Königshauses aus. Der von dcit Großmächten bestimmte Nachfolger auf dem dänischen Königsthrone trat in die Fnßtapfen seines Vorgängers, und das deutsche Wesen wurde fernerhin mit allen Mitteln bekämpft. Da nahm sich endlich der deutsche Bund, unterstützt von der Sympathie, die sich in ganz Deutschland für die Schleswig-Holsteiner zeigte, der Elbherzogtümer an. 1863 wurde Holstein von Vnndestruppen besetzt, und im i folgenden Jahre ruckte ein preußisch-österreichisches !_ Heer mich in Schleswig ein. Die Preußen erstürmten die wohlbefestigten Duppeler Schanzen und nahmen mit ihren Bundesgenossen die ganze Halbinsel und die Insel 31 Isen; die Österreicher aber besetzten mehrere westfriesische Inseln. So gedemütigt, sahen sich endlich die Dänen genötigt, im Wiener Frieden 1864 aus Schleswig- r. Holstein und Lauenburg zu verzichten. Schleswig t erhielt preußische, Holstein österreichische Verwaltung. Lauert-bürg hingegen wurde Preußen einverleibt, welches hiefür an Österreich eine Abfindungssumme zahlte. 2. Das Jahr 1866. a. Ursache des Krieges. Die Frage bezüglich des künftigen Besitzes von Schleswig-Holstein veranlaßte zwischen den zwei Rivalen um Deutschlands Führerschaft einen Krieg. Als nämlich Österreich sah, daß sich Preußen der Elbherzogtümer, wenigstens was die Militärmacht anbelangte, bemächtigen wolle, legte es die Frage des zukünftigen Besitzes dieser Länder dem Bunde vor, von dem es keinen für Preußen günstigen Beschluß

10. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 92

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
92 Zweiter Abschnitt. hoffte. Dies Verfahren erklärte Preußen für unberechtigt, besetzte auch Holstein und trat mit seinem Plane bezüglich der Umgestaltung Deutschlands, wie sie später im norddeutschen Buude verwirklicht wurde, bei den deutschen Regierungen hervor. Österreich aber beantragte beim Bunde, an Preußen den Krieg zu erklären. Dieser Antrag wurde mit Majorität angenommen und hatte die Auflösung des deutschen Mundes zur Folge. Die meisten deutschen Staaten schlossen sich an Österreich an; nur einige kleine, von preußischem Gebiete umschlossene, gingen mit Preußen. b. Beginn des Krieges. Preußen bot seinen gegnerischen Nachbarn Sachsen, K u rh es s e n, N a ssa u und H a u n ov er unter der Bedingung Frieden an, daß sie ihre militärischen Rüstungen einstellen und sich bei der vorzunehmenden Neugestaltung Deutschlands nach Preußens Plan beteiligen sollten. Da dieser Antrag verworfen wurde, so besetzten die Preußen Hannover, Kur-heffert und Sachsen und nahmen das hannoverische Heer, das sich mit den Süddeutschen vereinigen wollte, bei Langensalza,, gefangen. Die Sachseu aber stießen iu Böhmen zu den Österreichern. c. Königsgrätz. Mit starken Heeren maschierten die Preußen von Schlesien und Sachsen in Böhmen ein, drängten die Österreicher, ungefähr von gleicher Stärke in mehreren Treffen zurück und gewannen am 3. Juli 1866 gegen den österreichischen Oberbefehlshaber Benedeck die große Schlacht bei König-grätz oder Sadoiva, durch welche der Widerstand Österreichs vollständig gebrochen wurde. Nach einer kurzen Fortsetzung des Feldzuges, wobei die Preußen bis in die Gegend von Wien vordrangen, folgte der Prager Friede, der Öfter reich aus Deutschland ausschloß. d. Krieg in 5üddeutschland. Auch hier fielen mehrere Treffen vor, in welchen etwa 45000 Preußen gegen doppelt so viele Gegner (Österreicher, Bayern, Württembergs, Badenser, Hessen re.) kämpften. Trotzdem waren die Preußen fast ausnahmslos siegreich, und die Tage von Dermbach, Kissingen, Aschaffen-bnrg, Hundheim, Tauberbischofsheim, Helm-
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